Ja, schon wieder. Andere müssen immer nach Malle. Ich muss zum Gardasee. Nun ist das Wasser des Gardasees nicht viel anders als das im Baggersee. Selbst die chemische Formel ist dieselbe.
Aber das Licht zum Fotografieren ist oftmals besser. Seit einigen Jahren wissen wir auch, woran das liegt. Es ist der Saharastaub. Vorbei das Herumraten, warum das Wetter bei uns in Deutschland heute wieder so „diesig“ ist. Die Sahara ist dran Schuld.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das aussieht, wenn der ganze Saharastaub zu uns rübergeweht ist. Nein, nicht wie es dann bei uns aussieht, das kann man sich leicht ausmalen, sondern wie es dann in der Sahara aussieht. Ich vermute etwa so, wie vor meiner Garage, wenn ich da irgendwann mal mit dem Laubbläser über die Einfahrt pusten würde.
Vermutlich kämen Gehwegplatten zum Vorschein. Ja, vor der Garage und in der Sahara. Und dann ginge die Archäologie erst richtig los. Stand alles schon bei Erich van Däniken. Außerirdische waren das; also die Platten in der Sahara, nicht die vor meiner Garage. Die Außerirdischen haben die ganze Sahara mit Gehwegplatten ausgelegt. Und dann wollten sie da einen Zaun drumrum machen und einen Bezahlparkplatz einrichten.
UFOs: 30 Quatsus *1 je Stunde,
Autos: fünf,
Fahrräder: einen halben Quatsu.
*1: Quatsu: intergalaktische Währung, benannt nach dem legendären Gründer der intergalaktischen Dingsbums
Das lohnt sich. Selbst Schweizer würden ihre Autos vermehrt in der Sahara parken, da das bei günstigem Umrechnungskurs immer noch günstiger kommt, als in dortigen Kleinstädten.
Tja, und dann bekamen sie keine Genehmigung, weil kein Parkplatz weiter als fünf Kilometer von der nächsten Ladesäule entfernt sein darf und die Installation von 386.000 (*2) Ladesäulen das Budget zu sehr strapazierte. Deshalb hat man das Projekt beerdigt. Mit viel Sand zugeschippt. Dann wieder rein in’s Raumschiff und ab zum Proxima Centauri B. Das ist der nächste bekannte Planet außerhalb unseres Sonnensystems. Und so ist der eben jetzt der hippe, zentrale, intergalaktische Umschlagplatz geworden. Während wir den Saharastaub haben.
*2 Die Anzahl der Ladesäulen hat mir chatGPT ausgerechnet. Zuvor hat die Maschine mich aber gefragt, ob es mir gut ginge oder ob sie lieber eine Adresse für eine Einrichtung, der mir geholfen werden könne, raussuchen solle.
Ach herrje, jetzt bin ich aber abgedriftet. Gardasee, Verona, davon wollte ich berichten.

Aber das kommt davon, wenn man zuviel nachdenkt.
In Verona wird überhaupt sehr viel nachgedacht.

Nachdenken kann man zum Beispiel über passende Kleidung beim Schwertkampf.
Betrachten wir zum Beispiel die Dame auf dem Bild und nehmen mal an, sie ist in einen solchen Schwertkampf verwickelt und versucht nicht etwa die Dachrinne zu reinigen. Folgendes fällt auf.
Ein zu dünner Träger legt nicht nur eine sowohl erotische als auch heroische Komponente offen. Das Bild zeigt auch, dass die schwertfreie Hand unter ungünstigen Umständen gänzlich mit dem Festhalten des Kleides beschäftigt ist und somit keine Kapazität für einen Dolch zum letalen Stoß mehr frei ist.

Ebenfalls nachdenklich stimmte mich dieses Szenario, aufgenommen in Limone, einer kleinen Stadt, die im Wesentlichen aus Zitronen und Touristen besteht. Die Touristen zeichnen sich dadurch aus, dass sie
– fast ausnahmslos Deutsche sind (so wie auch ich, nicht nur als ich dort war)
– dauernd an irgendwas mit Zitrone lutschen müssen. Das kann Eis sein, aber auch ein billiger Schnaps in den der Verkäufer Zitronensirup gekippt hat oder sonst irgendwas saures, teures.
Hätte ich ein Richtmikrophon dabei gehabt und dieses auf das Fenster im oberen Stockwerk gerichtet, hätte ich vermutlich folgenden Dialog belauscht:
„Schatz, ich kann unser Auto nicht finden. Weißt du, wo es ist?“
„Hast du schon auf dem Balkon nachgeguckt?“
„Hä?“
Aber ich hatte kein Richtmikrophon dabei.
Zu meiner Entschuldigung: während ich diesen Text schreibe, leiden Deutschland und ich unter einer Hitzwelle. Als hätte die Sahara nicht nur den Staub sondern auch die Hitze herübergeweht.
Abkühlung ist vorausgesagt.
Dann klappt das mit dem Schreiben einigermaßen vernünftiger Texte auch wieder.