3.7.2025

Mehrmals täglich muss ich sechsstellige Zahlenreihen zur Authentifizierung eingeben.
Als ein Angehöriger mit Aneurysma im Kopf im Krankenhaus lag, war ich dabei, als der Neurologe ihn aufforderte, eine sechsstellige Zahl, die er ihm nannte, wiederzugeben. Bei späterer Recherche habe ich gelesen, dass „normale“ Menschen, sich bis zu sechsstellige Zahlenfolgen im Kurzzeitgedächtnis halten können.
Nun habe ich bemerkt, dass das für mich eigentlich nicht problematisch ist. Es sei denn, die Ziffer sieben ist darin enthalten. Dann hakt es kurz, vielleicht, weil ich darüber nachdenke, dass da die schwierige Zahl sieben drin vorkommt.. Das ist für mich bemerkenswert. Hat es vielleicht damit zu tun, dass ich als Kind schwer an der Siebenerreihe zu kämpfen hatte?
7×8 ist für mich bis heute nicht ohne weiteres parat.
Selbstverständlich gibt’s dafür einen Begriff, und den habe ich auch genau so selbstverständlich gegoogelt. Ich habe eine Numerophobie. („Ich leide unter …“ ist hier vermutlich der verbreitetere Begriff, aber leiden: nö, eher nicht)
So, und wo das jetzt einen Namen hat, geht’s mir gleich viel besser. Ich werde nun probieren, die „Sieben“ durch etwas anderes, positiv Besetztes zu ersetzen. Nichts Schwieriges, wie zum Beispiel „Brillenputztuch“ oder „Himbeergeistflaschenverschluss“, was Einfaches halt. Zum Beispiel: „Kamille“.
eins, zwei, drei vier fünf, sechs, kamille, acht, …
Ja, das klingt gut.
Ps: Ein Freund fragte nach Lesen diese Beitrages nach, ob es wohl auch einen psychologischen Fachausdruck dafür gibt, wenn jemand daran leidet, dass er an nichts leidet.
Ich persönlich halte das für abwegig und habe ihm geraten, seinen Psychologen zu wecheln. Offenbar taugt seiner nichts.