Um die Pointe vorwegzunehmen: 4 mal sind meine Frau und ich in den letzten zwei Stunden angepöbelt worden.
Wie es dazu kam? Wir sind in einem Selbstversuch den Berliner Havelradweg von Kladow nach Hakenfelde und zurück geradelt. Das besondere dabei: ich bestand darauf, beharrlich dem beschilderten Verlauf zu folgen.
Volle viermal auf unserem Weg folgten Fußgänger auf dem selben Weg ihrem unwiderstehlichen Drang, uns deutlich und lautstark über ihre Meinung zur Nutzung der gemeinsamen Wege zu informieren.
Mein Favorit dabei: zwei (und an dieser Stelle sei mir die Wortwahl erlaubt) alte Schachteln, also etwa fünf Jahre älter als ich, die sich quer über die Fahrbahn platzierten und so eine jugendliche Radfahrerin zum Anhalten zwangen, dabei schimpfend wie die Rohrspatzen. Das schönste dabei: um sie und die Radfahrerin herum wuselten ihre beiden unangeleinten Köter.
An diese beiden geschätzten Damen an dieser Stelle folgendes: Sie sind doch ähnlich sozialisiert worden wie ich. Also ich, wenn ich mich so benehmen würde wie sie beide, hätte instinktiv Bammel davor, für mein ungehöriges Benehmen stante pedes gehörig ein paar hinter die Löffel zu bekommen.
Aber diese, wie gesagt, war nur eine von vier ähnlich gearteten Pöbeleien.
Besonders erschreckend für mich war das Durchschnittsalter der Anpöbler, das war nämlich so etwa meines. Furchtbar. Gehöre ich wirklich dazu? Nun, fragen sie meinen Sohn. Der würde sagen:
Aber klar Papa!
Aber der darf das.
Ich spare mir an dieser Stelle ausführlichere Kommentare zum Berliner Senat, der mir wieder gezeigt hat, dass er nicht nur keinen Verkehr kann, sondern selbst bei der Planung trivialer Radwegen versagt, sofern da mehr als ein Eimer gelbe Farbe nötig ist.
Schönen Sonntag Euch allen noch.
Ich fahr’ jetzt zum Vietnamesen lecker Pho Bo essen. Mit dem Fahrrad.