Vor ein paar Tagen, gerad vom Eise befreit waren Storm und Bäche, ging ich zum Strand unseres schönen Groß-Glienicker Sees um mir mit einem Fußbad im noch recht kühlen Wasser einen Vorgeschmack auf kommendes Badevergnügen zu verschaffen.
Neben mir tollten ein Bursche und zwei Mädchen im noch nicht ganz rechtsmündigen Alter ausgelassen im knietiefen Wasser.
Bald schickten sie sich an, etwas tiefer hineinzusteigen. Den Nabel bereits vom kalten Wasser bedeckt, bespritzte das eine Mädchen keck des Knaben unbehaarte Brust.
Der war um eine Antwort nicht verlegen und erwiderte in frisch gewachsenem, noch etwas unsicherem Bass:
“Ich f.ck dich, du Hurensohn, ich schwör’s!”
“Ach”, dachte ich, “das war jetzt gar nicht so nett. So darf man das gerade heute nicht formulieren.
Jahre der Unterweisung in politisch korrekter Kommunikation würden damit in Frage gestellt.”
So kam ich nicht umhin, ihn zurechtzuweisen.
“Junger Knabe”, sprach ich ihn an, “hast du nicht gelernt, dass die Achtung vor den Frauen eine andere Ausdrucksweise gebietet.”
“Da hast du Recht.”, entgegnete er, worauf er seine Rede, dem Mädchen zugewandt, von mir belehrt und nun in respektvoller Weise umformulierte:
“Ich f.ck dich, du Söhnin einer S.xarbeiterin.” und fügte noch hinzu: “Ich schwör’s!”
Ich freue mich schon auf den Beginn der Badesaison.