Sommer in Kapstadt – Teil1 – Ankunft

12:00 – noch vier Stunden bis zum Abflug. Ein weiterer Check. Koffer ist gepackt. Portemonnaie mit Ausweis, Führerschein, Kreditkarten im hinteren Fach. Bargeld im vorderen. Reisepass griffbereit im verschließbaren Fach. Reißverschluss auf, Reisepass rausgeholt. Ja, mein Name hat sich in der letzten halben Stunde nicht geändert. Ist immer noch derselbe wie auf dem Flugticket. Abflug: heute um sechs. Ziel Johannesburg. Reisepass zurück. Reisverschluss zu. Koffer ist gepackt. Da schau ich nicht noch einmal rein. Na, vielleicht könnte ich ihn sicherheitshalber nochmal auf die Waage stellen. 18,5 kg. Passt. Entspann Dich!

Leichter gesagt als getan. In diesem Johannesburg in einem Land, von dem ich genau genommen nicht viel mehr weiß, als das dort Nelson Mandela inhaftiert war und jetzt Präsident ist, zehntausend Kilometer weiter südlich, wartet das Mädchen, mit dem ich seit über zwei Jahren in engstem Kontakt stehe, die ich aber noch nie gesehen habe, und von der ich bisher lediglich diese eine Katastrophenmeldung am Telefon gehört habe: „My computer is down. We can not chat today. Sorry“. Ein Foto, ja, ein Foto hatten wir voneinander. Seit etwa einem halben Jahr. Da kamen wir zu dem Schluss, dass es langsam an der Zeit wäre, zu wissen, wie der andere wohl aussähe. Immerhin hatten wir die letzten anderthalb Jahre fast jeden Tag wenigstens drei Stunden täglich miteinander verbracht. Am Computer. Sie saß an ihrem alten Rechner, den sie für ihr Studium benötigte. In einer kleinen Wohnung, die sie mit einer Kommilitonin teilte, in einem Ort mit dem merkwürdig klingenden Namen Bloemfontein. Spricht man das mit einem „ö“? Dann klingt es ja noch komischer. Natürlich war es leicht, im Atlas den roten Punkt zu finden, der diese Stadt markierte. Und auch die Stadt Kimberley, in der sie sonst wohnte, quasi um die Ecke, hundertfünfzig Kilometer entfernt.
Aber, bitte schön, was markierte der rote Punkt denn eigentlich? Wie musste ich mir das vorstellen? Eine Kleinstadt mitten in der Wüste Südafrikas? Ich hatte sie einmal gefragt, wie viele Einwohner die Stadt hat: „How many people are living in this town?” Ihre Gegenfrage kam nüchtern, prompt und ließ mir die Kinnlade herunterfallen: „Do you mean with black people or without?“ Meinst du, mit schwarzen Leuten oder ohne? Wie jetzt? Wir schreiben das Jahr 1996, seit zwei Jahren gibt es keine Apartheid mehr und sie fragt, ob sie die schwarzen Einwohner mitzählen soll? Ich war schockiert und entgegnete voller moralischer Entrüstung so etwa, dass ich diese Unterhaltung nicht weiter fortführen wolle, wenn ich mit einer Rassistin rede. Und wieder zeigte ihre Antwort, dass noch ganz viel Neues und Unbekanntes vor mir lag. Sie meinte, in der Stadt lebten so etwa zehntausend weiße Einwohner. Diese seien registriert. Es gäbe keine Zahlen darüber, wie viele schwarze Menschen in den Siedlungen rund um die Stadt wohnten. Ansonsten sei sie nicht so sonderlich interessiert an solchen Zahlen. Aber sie habe schon davon gehört, dass die Deutschen so ein merkwürdiges Faible für Nummern haben. Ein Comedian im Fernsehen machte neulich einen tollen Witz, erzählte sie. Er stellte sich als typischer Deutscher vor: „Germans are NOT fixed on mathematical order! Joke number one …“ Nach ein paar Nachfragen hatte ich den Witz dann auch kapiert: „Deutsche sind NICHT fixiert auf mathematische Ordnung. Witz Nummer eins …“ Sie kicherte in die Tastatur, das klang so: „lol“. Diese Nachfragen meinerseits beschäftigten uns in großem Umfang. Mein englisch war das eines Ossis, der zu Beginn der neunziger Jahre Informatik studiert hatte und so wenigstens das eine oder andere Fachbuch in Englisch gelesen oder besser überflogen hatte. Ich hätte sie zum Beispiel fragen können, wie die IP-Adresse ihres Rechners oder welches die Version des Betriebssystems ihres Computers sei. Aber diese Themen waren ebenfalls nicht das, was sie von mir hören oder gefragt werden wollte. Viel interessanter schien ihr da schon folgendes: „Darf ich dir eine Frage stellen? Du darfst die aber nicht falsch verstehen.“ „Yes, of course“. „Aber du musst versprechen, dass du das nicht falsch verstehst.“, „No, I will not. I promise“. Versprochen. „Ok. Ich habe gehört, dass ihr in Deutschland, I don’t know, how to say that, dass ihr nicht so reinlich seid.“ Was? Wieder war ich sprachlos. „Ja, dass ihr nicht so oft duscht und dass sich die Frauen nicht die Beine rasieren und so.“ Nun dämmerte es mir. ‚Mens sana in corpore sano‘ – Gesunder Geist in gesundem Körper. Junges Mädchen tanzt barfuß auf der Wiese, ein aus Sommerblüten geflochtener Jungfernkranz umfließt ihr wallendes, blondes Haar, während es sich im Rhythmus der alten Volksweise auf und ab wiegt. Und während diese teutonischen Holden in ihrem Reigen die Arme zur Mitte strecken um dort den Kreis zu vollenden, sieht man Büschel schwarzer Haare unter ihren Achselhöhlen. Vielen Dank, Leni und Kollegen, ihr habt mit euren Propagandafilmen zur Olympiade in Deutschland so ganz nebenbei ein eindrucksvolles und bleibendes Bild von uns in der Welt hinterlassen. Germanen, die ihre gestählten, muskulösen Körper auf Bärenfellen wälzen und dann – ungeduscht und unrasiert ‚with unshaved legs‘ – in’s Bett gehen.
„Also, wir haben schon genug Wasser hier. Ich zum Beispiel, Moment, ich muss das Verb eben nachschlagen, I shower every day.“ Sie hatte wohl bemerkt, dass ich bei der Frage zusammengezuckt war: „Na, ich weiß ja eigentlich gar nichts über Deutschland. Wir hatten in der Schule nur ‚second world war‘. Lange, ganz lange haben wir darüber in der Schule geredet. Aber das war alles, was ich über Deutschland gehört habe. Und das war nicht so interessant.“

12:30 Noch dreieinhalb Stunden bis zum Abflug. Ich sollte vielleicht noch einmal überprüfen, ob alle Papiere da sind. Portemonnaie mit Ausweis, Führerschein… Reisepass. Was für ein Glück, den habe ich vor einem guten Jahr als Notpass ausstellen lassen, weil mein Chef auf die Idee kam, mich sehr kurzfristig auf eine Dienstreise in die USA mitzunehmen. Die Reise hatte sich dann doch zerschlagen. Aber immerhin hatte ich so einen funkelnagelneuen Reisepass. Auch als Notpass mit voller Gültigkeit. Und auch für Südafrika, dieses ferne, fremde Land am anderen Ende der Welt, in das ich nun aufbrechen würde, um der Liebe meines Lebens erstmals in die Augen schauen zu dürfen. Ja, der Name stimmte, Anschrift, Geburtsdatum, alles gleich geblieben. Pass gültig bis: vor einem Monat!
Pass gültig bis vor einem Monat. Der Pass ist abgelaufen. Der pass-ist-ab-ge-lau-fen. Kann nicht sein. Vorsichtshalber noch einmal auf den Kalender geschaut. Wir haben September. Pass ist gültig bis August. Dieser Pass ist …
Verzweifelte Tränen schießen mir in die Augen. Mein Puls war vorher schon hoch. Nun dürfte er auf locker hundertzwanzig beschleunigt haben. Ich muss mich setzen, sinke auf dem Stuhl zusammen. Nehme mir den Pass in die Hand. Abgelaufen. Und nun?
Ich denke an Tania. Mit ‘i’, da wo wir ein ‘j’ vermuten würden. Sie wird Jahre später von einer deutschen Beamtin gefragt werden, ob sie sicher ist, dass ihr Name mit ‘i’ geschrieben wird und sie wird antworten, ja, sie ist sich sicher, wie ihr Name geschrieben wird. Aber das kommt erst viel, viel später.
Sie ist gestern zu ihrer Freundin nach Johannesburg gefahren. Volle tausend Kilometer mit dem Bus. Um mich am Flughafen zu erwarten. Seit Wochen haben wir fast nichts anderes mehr in den Computer gehämmert. Sie schrieb, ihre Freundin würde sie zusammen mit ihrer Mutter zum Flughafen begleiten, denn es könne ja auch sein, dass ich alles nur vorgespielt habe und in Wirklichkeit ein ‚psychopathic lady killer‘ sei. Derlei Bedenken aus der Welt zu schaffen gelingt auf diese Distanz und schriftlich mit einer Tippgeschwindigkeit von nur wenigen Anschlägen pro Minute nur sehr schwer. Allerdings sprach einiges für diese These. Zum Beispiel: ich war fünfunddreißig, sie einundzwanzig. Ich war zweimal geschieden. Sie hatte mit ihrem Freund Schluss gemacht. Andererseits: als sie mir damals in jenem Telefonat erzählte, dass ihr Computer kaputt sei und wir nun vorerst nicht mehr miteinander reden können würden, habe ich nicht mal mit der Wimper gezuckt und ihr am nächsten Tag das Geld für einen neuen Computer überwiesen. War mir doch egal, mit wieviel ich in der Kreide stand. In einem dreiviertel Jahr wäre der Dispo ohnehin am Anschlag und ich würde mir etwas einfallen lassen müssen. Nun war es eben nur noch ein halbes Jahr bis zum Ende der Fahnenstange. Handelte so ein ‚psychopathic lady killer‘ oder ein bis über beide Ohren verschossenes, armes Würstchen? „Sausage. That is a german saying“
Und nun ist dieser verdammte Scheißpass abgelaufen! Ich starre durch tränenverquollene Augen auf dieses nutzlose Papier in meiner Hand.

12:50 die Passstelle schließt in zehn Minuten. Ein verzweifelter Anruf. Meine zittrige Stimme klingt so erbarmungswürdig, dass die Dame mir den Tipp gibt, etwas eher zum Flughafen zu fahren. Dort gibt es eine Stelle, die tatsächlich für ausgesprochene Notsituationen sofort Pässe ausstellen könne. Und in einer solchen befand ich mich offensichtlich. Vielen Dank. Die Tränen versiegen.
Nun gibt es kein Halten mehr. Auf jeden Fall muss ich Tania anrufen. Muss ihr erzählen, dass der Pass „expired“ sei, aber ich einen Notpass bekommen werde und wir uns so, gottseidank, wie vereinbart morgen Vormittag endlich, endlich leibhaftig sehen würden. Viel später erzählte sie mir, dass sie von dem Gestammel am Telefon nicht das mindeste mitbekommen hatte. Das war also unser zweites Gespräch.

13:30 Mein alter Freund Martin trifft ein. Er soll mich am Flughafen abliefern und bestenfalls winken oder so. Direkt an der Tür, er hat die Jacke noch nicht ausgezogen, überfalle ich ihn mit einem hektischen Redeschwall. Reisepass, Notfall, Glück gehabt, Flughafen sofort. Er kennt mich schon lange. Insbesondere meine Neigung zu überstürzten, hektischen Reaktionen ist ihm bestens vertraut. Aber mein derzeitiger Zustand versetzt selbst ihn in einen tieforangenen Zustand. Alles klar. Koffer, Handgepäck, Portemonnaie, Ticket, und – trotz allem – Reisepass. Und ab. Alles wird gut.

14:30 Nichts wird gut. Ich melde mich an der beschriebenen Notpass ausgebenden Stelle. Und ja, sie würden mir auch einen Pass ausstellen. Hier, sofort. Der würde mir aber bei der Landung nichts nützen, denn seit einem halben Jahr erkennt Südafrika, Moment, lassen Sie mich noch einmal nachschauen, ja, genau, seit April dieses Jahres erkennt Südafrika genau diesen Notpass nicht mehr an. Die würden Sie also nicht einreisen lassen.
Martin steht neben mir während die Hiobs-Botschaft langsam in meinen Schädel eindringt. Zunächst findet die Nachricht eine Schwachstelle dort, wo vor dreiunddreißig Jahren die vordere Fontanelle offenbar nur oberflächlich verschlossen worden ist. Sie gleitet behände seitlich den Scheitellappen entlang, gelangt von dort mit wenig Anstrengung in den Stirnlappen. Kurze Zeit gelingt es dem Hippocampus sich gegen diese katastrophale Nachricht zur Wehr zu setzen. Er weigert sich mit aller Macht, diese Worte abzuspeichern. Aber auch diese Bastion bricht angesichts der Wucht dieser Botschaft zusammen und zerbröselt schließlich. Die Nachricht hat mich erreicht. Martin von der Seite her mich betrachtend, sieht wie binnen Sekunden alles Blut aus meinem Gesicht weicht. Die Gesichtszüge verkrampfen sich augenblicklich zu einem jämmerlichen Häufchen Elend.

15:30 Martin hat seit einer Stunde die Führung übernommen, mich de facto entmündigt. Er glaubt nicht, dass ich in meinem derzeitigen Zustand etwas anderes zu Wege bringe, als abwechselnd hilflos oder panisch mit den Armen in der Luft zu wedeln und mit meinem plötzlich übelriechenden Atem Passanten zu verschrecken. Kurzerhand schnappt er sich den Koffer, zieht mich am Arm von der Unglücksstelle weg, setzt mich in das Auto und fährt mit mir raus. In einen Wald. Dort angekommen, verkündet er kurz und bestimmt: “Du kümmerst dich darum, dass du schnellstmöglich nach Südafrika kommst und ich bleibe an deiner Seite, bis ich mit eigenen Augen sehe, wie der Flieger mit dir an Bord abhebt.”
Langsam, so etwa fünfzehn Minuten und fünf Zigaretten später, komme ich wieder zur Besinnung. In meinem Kopf formt sich eine Liste von Dingen, die zu erledigen sind. Zunächst noch ungeordnet und nicht priorisiert. Ganz oben auf der Liste: Wie bringe ich ihr das bei? Chatten geht nicht. Sie ist bei ihrer Freundin, hat dort keinen Zugang zum Internet, braucht sie ja auch nicht, weil wir uns ja, wie geplant morgen früh am Flughafen in Johannesburg treffen wollen. Ich kann bereits hören, wie ihre Freundin, nachdem ich Tania diese Räuberpistole, diese ganz offensichtliche, böswillige und hinterhältige Lüge am Telefon präsentiert habe, ihr mit wissendem aber auch besorgtem Lächeln in’s Ohr flüstert: „Psychopathic lady killer. I told you.“ Ich hab’s dir gleich gesagt.
Punkt zwei: ein neues Flugticket brauche ich. Zunächst muss ich mich von dem zerstörenden Gedanken trennen, dass in zwei Stunden das Flugzeug, in dem ich sitzen sollte, in die Luft steigt. Ohne mich. Ok, der Zug ist abgefahren, in diesem Fall: der Flieger abgeflogen.
Geld? Geldsorgen hatte ich nicht mehr. Meine Unterhaltszahlungen führten dazu, dass sich der Betrag meines Kontostandes in jedem Monat um tausend änderte. In die unangenehme Richtung. Noch war etwas Dispo übrig. Dann eben in einem viertel Jahr am Anschlag. Der Preis der Freiheit, oder was? Es gibt jetzt Wichtigeres.
Welche Air Line hat noch einen Plätzchen übrig für einen, der ach so dringend in das ferne Land muss, hin zur ach so fernen Braut, der er doch nur nahe sein möchte? Und zwar nicht in einer Woche oder so, sondern am Montag. Heute ist Freitag. Jetzt kommt Wochenende, alles zu. Am Montag macht die Passstelle wieder auf, da kriege ich einen Pass und mit dem, während noch die Stempelfarbe trocknet, steige ich in’s Flugzeug. Solange, das war meine Hoffnung, würde sie warten. Auf diesen Typen, der eben doch kein Ladykiller, dafür aber offenbar ein ausgemachter Volltrottel war.

21:00 Tatsächlich. Die Österreicher haben noch ein Plätzchen für mich übrig. Am Montagabend. Also gab es doch noch einen Funken Hoffnung. Hiob, scher Dich nach Hause zu all den anderen Loosern. Ich habe keine Zeit zum rumflennen. Ich fliege nach Südafrika. Zu meiner Liebsten. Danke liebe Sissi, und all ihr anderen Österreicher. Ich umarme euch alle! Schönen Gruß nach Wien. Touch down da selbst am Montagabend.
Telefon. Jetzt keinen Blick auf die Uhr verschwenden. Und wenn die Minute eine Millionen Mark kostet. Wichtiger ist, dass sie erst dir glaubt und danach nicht sofort auflegt angesichts der einzigartigen Blödheit des für die gemeinsame Zukunft Auserkorenen. Es gelingt mir. Sie fragt ein paar mal nach. „Yes I will come to Johannesburg. No, not with that flight but about three days later. Yes, my passport is expired. Yes, I simply did not check the expiration date. Yes, stupid.”
Unser drittes Gespräch. Und dieses Mal verstand sie auch die Worte, die ich sprach. Na, sie hatte wohl nicht umsonst im vergangenen Semester Shakespeare gelesen. Aber: die Worte kamen diesmal bei ihr nicht an. Welchen Sinn sollte das haben? What sense does that make? Das war unser drittes Gespräch.
Einschub und Vorgriff (Spoiler-Alarm!)
Mehr als fünfundzwanzig Jahre später habe ich meine Frau gebeten, mal eben hier neben mir Platz zu nehmen und sie gefragt: „Warum bist du damals eigentlich nicht gleich, frustriert, wütend vielleicht, aber in jedem Fall maßlos enttäuscht, zurück nach Hause gefahren?“
Ihre Antwort: „Du hattest vorher schon das Geld für die Hotelzimmer in Kapstadt überwiesen, eine Summe die mein Vorstellungsvermögen bei Weitem überstieg. Immerhin hatte ich zuvor erst einmal überhaupt in einem Hotel übernachtet. Und: was hätte das alles für einen Sinn ergeben sollen?“ „Hast du an mich geglaubt?“ „Aber klar habe ich an dich geglaubt, ich war einundzwanzig. Da glaubt man so etwas, wenn man total verliebt ist.“ Schwein gehabt.

23:00 Das Bier ist alle. Hat nicht geschmeckt. Martin sitzt neben mir. Wir schweigen. Ich bin leer, ausgezehrt, kaputt. Als Vierzehnjähriger musste ich hundertzwanzig Zentner Kohlen allein in den Keller schaufeln, weil mein Bruder sich den Fuß verstaucht hatte. Da war ich nicht so fertig. Und auch, als ich im Polizeirevier neben der Frau saß, die ich auf dem Motorrad mitgenommen hatte und die plötzlich mit den Worten „Ich muss hier raus. Komm doch mit“ schwupps aus dem Fenster sprang, auch da war ich nicht so fertig. Komisch, als würde das ganze Leben an einem Revue passieren. Sagt man das so? „Revue passieren?“ Gute Nacht, ich muss jetzt in’s Bett.

Samstag: Abwarten. Unruhige Nacht gehabt. Ruhe vor dem Sturm.

Sonntag: Abwarten. Schon wieder. Wenigstens: Reisevorbereitungen. Koffer ist gepackt. Gewicht 18,5 kg. Unverändert. Portemonnaie mit Ausweis, Führerschein, Kreditkarten im hinteren Fach. Bargeld im vorderen. Reisepass: abgelaufen. Auch das unverändert. Martin an meiner Seite. Wo nimmt der nur die Geduld her?

Endlich: Montag. Pass. Ja ja, sehr knapp. Flieger heute Nachmittag. Muss, unbedingt. Passbild, Papiere hier, hier und hier. Wo soll ich unterschreiben? Fertig. Noch bezahlen. Klar. Da ist er!
Spätestens in Wien ist die Stempelfarbe trocken. Tania ist informiert, dass ich nun – wirklich – im Flugzeug auf dem Weg zu ihr bin. Nur noch ein paar Stunden. Schau mal da runter. Die Lichter, ist das Tripolis? Könnte ja sein. Zumindest kenne ich keine andere Stadt, die von mir aus gesehen direkt an der Küste hinter dem Mittelmeer kommen könnte. Egal. Afrika. Der Ossi fliegt soeben in den afrikanischen Kontinent ein. Unfassbar!
Nicht mehr lange, dann steige ich aus dem Flugzeug und wir werden uns sehen. Fast bin ich versucht zu sagen, im biblischen Sinne. Wir wissen eigentlich alles voneinander. Hunderte Stunden haben wir miteinander verbracht. Ich weiß, dass ihre Mutter ihr eine Bluse genäht hat, extra für diesen Anlass. Kleine, blaue Blüten. Sie weiß, dass ich Pink Floyd große Klasse finde. Ich hatte vorige Woche Eisbein zu Mittag. Das sieht gruselig aus auf dem Teller. Fat and ugly. Really. Auch das weiß sie.
Nur, wie wir aussehen, wissen wir nicht. Wie wir riechen, wie sich die Haut des anderen anfühlt, und das Allerschwierigste, wie es sich anfühlt, wenn wir uns in die Augen schauen. All das wissen wir nicht. Immerhin haben wir schon dreimal per Telefon miteinander gesprochen. Mit überschaubarem Erfolg, wenn man mal davon absieht, dass es uns von der Idee abrückte, all das sei nur ein bizarrer Traum.

20 Sekunden. Wenn man einem fremden Menschen begegnet, ist in den ersten zwanzig Sekunden alles ausgewürfelt. Kann ich den leiden oder nicht? Ist der sympathisch? Attraktiv? Anziehend? Um Himmels willen. Zwanzig Sekunden lagen vor uns, in denen wir auf Gedeih und Verderb unserem Schicksal, falls es so etwas geben sollte, ausgeliefert waren. Es könnte ja sein, dass wir gar nicht füreinander bestimmt waren. „Sorry, das war wohl doch nichts mit uns. Ich geh dann mal wieder. Tschüß.“ Auf dem Absatz kehrt und mit dem nächsten Flieger zurück. Drittes Flugticket? Wie sollte das eigentlich ablaufen? Darüber hatte ich mir zuvor nie Gedanken gemacht.
Die Sitze hochstellen. Druck in den Ohren. Nasen zuhalten und Luft reinpressen. Bitte angeschnallt bleiben, bis die Maschine steht. Jahrzehnte langes Warten am Gepäckband. Passkontrolle. Ja, ich habe einen gültigen Pass, verdammt nochmal! Ich kann mein Herz hören. Wirklich, kein Scheiß, ich kann mein Herz schlagen hören!
Da steht sie vor mir, in der von ihrer Mutter genähten Bluse. Eine blonde Wolfsmähne ergießt sich über die kleinen Blüten auf ihren Schultern. Eingerahmt von der Freundin, die sich bereithält, ihr beizuspringen, sollte der psychopathic lady killer vielleicht doch noch wie aus dem Nichts heraus ein Mordinstrument zücken, sowie der Freundinmutter, deren Blick mehr Skepsis als Neugier für mich parat hält. Ich stehe vermutlich genauso beömmelt vor ihr. Meine Schwester hatte mich extra für diesen Moment neu eingekleidet. Hemd, neue Schuhe. Auf jeden Fall neue Schuhe. Nicht an den Schuhen sparen! Und ein paar neue Schlüpper brauchst du auch. Hatte ich alles an. War mir egal. Hier waren unsere zwanzig Sekunden. Vielleicht die wichtigsten Sekunden in unserem Leben. Vielleicht die schrecklichsten. Fünf, vier, drei, zwei, eins. Vorbei. Nichts passiert. Keiner ist abgehauen. Das ist schonmal ein gutes Zeichen. Hat aber auch, glaube ich, niemand ein Wort gesagt. Oder ich habe es nicht gehört. Vielleicht hat auch jemand, sie vielleicht? gefragt, ob ich einen guten Flug hatte. Ich weiß es nicht. Die Mutter behält die Fassung. Dazu sind Mütter schließlich da. Während meine Allerliebste, Allerhübscheste, Allerbezauberndste und ich uns anstarren, fast ohnmächtig vor Verlegenheit, greift sie das Handgepäck, sagt etwas von einem Auto, ich verstaue den Koffer im Kofferraum. Die Freundin sitzt vorn auf dem Beifahrersitz. Ist ihr unbehaglich zumute? Vermutlich schon. Ich sitze mit meiner wundervollen Prinzessin im Fond der Märchenkutsche und fahre, vermutlich, mit ihr in irgendein Märchenschloss. Wir sitzen nebeneinander. Gerade so dicht, wie es der kontrollierende Blick der Mutterfreundin durch den Rückspiegel zulässt. Ich respektiere das. Auch dazu sind Mütter nun einmal da. Da plötzlich fließen aus dem angebeteten Mund an meiner Seite die vermutlich ersten Worte oder vermutlich eher die ersten, die bis an mein Ohr dringen. „Do you want a beechie?“ „A what?“, ist meine prompte aber wenig wortgewandte Antwort. “A beechie“ wiederholt sie und hält mir lächelnd eine Kaugummipackung mit der Aufschrift „beechie“ entgegen. Ich verstehe. Es gibt Kaugummi. Juhuuu! Nicht wegen des Kaugummis, der im Übrigen viel zu süß ist, eine Eigenart südafrikanischer Süßigkeiten, die mich noch lange Zeit verfolgen wird. Nein, das war ein inneres „Juhuu, das Eis ist gebrochen. Wir unterhalten uns.“ Und das bereits nach unserem vierten Gespräch, wenn ich richtig gezählt habe. Dann sprudelt es nur so aus uns heraus. Die Story mit dem vergeigten Pass, der psychopathic lady killer, als der ich mich nun wohl doch nicht zu entpuppen schien, die Warterei, drei endlose Tage in Johannesburg. Immerhin drei Tage von dem zweiwöchigen Urlaub, den wir gemeinsam in Kapstadt verbringen wollten.

Am Abend dann Verabschiedung von Freundin und Freundins Mutter. Im Bus führt uns die Reise zu unserer nächsten Station. Kimberley, der Ort an dem Tania und natürlich auch ihre Eltern wohnen. Unsere haarklein durchdiskutierte Story geht so: ich bin ihre Bekanntschaft aus dem Internet, wollte schon immer mal nach Kapstadt reisen, so wie alle Deutschen eben und ich hatte sie gefragt, ob sie mich als Ortskundige begleiten wolle. Und da sie Semesterferien hat, würde sie eben gern mit mir mitkommen. Selbstverständlich würde sie – nachweislich – zwei separate Zimmer für uns buchen. Berichtete ich schon von meiner desolaten finanziellen Katastrophe. Drauf geschissen. Zwei Zimmer, drei Zimmer, wer zählt da schon immer so genau.
Die Abenddämmerung beginnt, als der Bus zu einer tausend Kilometer weiten Nachtfahrt aufbricht. Das rasante Einsetzen der Dunkelheit irritiert mich. Im Handumdrehen ist die Sonne irgendwo vor uns versunken. Und kaum ist sie weg, ist es rundum finster. Erst später werde ich lernen, dass mit dem Verschwinden der Sonne auch die Temperatur nicht nur langsam abnimmt, sondern binnen kürzester Zeit um locker mal zwanzig Grad abstürzt. Aber davon ist im Bus nicht viel zu spüren. Im letzten Tageslicht erkenne ich unendlich lange Aneinanderreihungen von Wellblechhütten. Eine Millionenstadt aus Blech und Menschen. Bin ich schon wieder in Berlin? Nein, wir passieren gerade Soweto.
Aber was erzähle ich hier? Abenddämmerung, Temperatur, Soweto? Alles nebensächlich, uninteressant. Ich sitze neben meiner Liebsten. Wir schauen uns fasziniert an, können immer noch nicht recht verstehen, was da geschieht. Nach zwei Jahren unermüdlicher, getippter Dialoge über Gott und die Welt, vieler Unterschiede und noch viel, viel mehr Gemeinsamkeiten sitzen wir nun nebeneinander. Wir rücken dicht aneinander, so dicht, wie es die ergonomischen Sitzschalen des Busses eben zulassen. Ach, viel dichter noch. Wir umarmen uns. Ein zweiter Kuss folgt. Einen ersten Kuss gab es, so behauptet sie später, als wir Stunden zuvor irgendwo spazieren gingen. Aber, man möge mir vergeben, auch wenn es unverzeihlich scheint, den ersten habe ich vergessen. Dieser zweite Kuss allerdings, wird sich in mein Gedächtnis einbrennen. Denn er mündet in einer nicht endenden Dauerknutscherei, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. Nach etwa fünfhundert Kilometern ist Pause. Für den Busfahrer und, nachdem unsere Lippen mit einem feucht schmatzenden Geräusch widerwillig voneinander lassen, auch für uns. Erstaunt nehme ich wahr, wie ein zweiter Busfahrer aus einer Seitenklappe unter der Fahrerkabine hinausklettert, um die zweite Hälfte der Fahrt zu übernehmen, während der erste Fahrer in eben jener Kabine verschwindet. Meine Verwunderung hält nur kurz an. Wir knutschen weiter.
Wie viel Zeit verbringt wohl ein junges Paar in den ersten zwei verliebten Jahren seiner Beziehung mit Küssen? Kann das mal jemand hochrechnen? Siebenhundert Tage, ich wage nicht, hier einen verbindlichen Durchschnittswert pro Tag anzugeben. Selbst bei drei Minuten sind das anderthalb Tage. Ohne Pause. Wir hatten nachzuholen.
Irgendwann, am nächsten Morgen, mitten in der Wüste, liegt Kimberley vor uns, ihr Wohnort und das erste Zwischenziel unserer Reise. Die Sonne ist aufgegangen und beleuchtet eine Herde von Flamingos, die etwas abseits der Straße in einer riesengroßen Pfütze stehen.
Bevor wir aus dem Bus steigen, gleichen wir ein letztes Mal unsere Story ab. Deutscher, Tourist, Reisebegleiterin. Nichts weiter.
Aber nun hat sich etwas geändert. Bevor wir den Bus bestiegen hatten, waren wir einander in Worten vertraut, wussten alles, oder fast alles voneinander. Nur eben nicht, wie sich der andere anfühlt. Wussten nichts von dem anderen Körper. Nun aber, nachdem wir unser Kussdefizit erheblich verringert haben, ist uns der Körper des anderen vertraut, scheint sogar das flüchtige Berühren ihrer Schulter, als ich beim Verlassen des Busses hinter ihr stehe, als das Natürlichste der Welt. Und auch als sie meine auf ihrer Schulter ruhende Hand streichelt, scheint es, als sei dies das hundertste Mal allein in dieser Woche gewesen.
Nun aber mal zusammengerissen. Ihre Hand gleitet von meiner, ein deutliches Signal. Auch ich hebe widerwillig meine Hand von ihrer Schulter und schnappe mir das Handgepäck.

Draußen stehen ihre Eltern und erwarten uns. Der Vater ist Psychologe, die Mutter Lehrerin. Na das wird ja eine ganz einfache Nummer werden, den beiden die Story zu verkaufen. Eine großartige Begrüßung. Freundlich, aufgeschlossen. Ich schließe mit dem Vater wortlos bereits beim ersten Augenkontakt ein stilles Abkommen: wir beide tun so, als würden wir die Geschichte von dem Touristen und der studentischen Reisebegleiterin glauben und werden die Details nicht weiter vertiefen. Dann ist alles geklärt und wir können uns unbefangen kennenlernen. Vor allem auch ihrer Mutter hat ein Blick auf das strahlende Gesicht ihrer Tochter genügt. Wie konnte Tania nur einen Moment glauben, dass unser Plan aufgehen würde? Mütter sind dazu da, genau in solchen Situationen ganz genau zu wissen, was Sache ist. Konnte sie denn nicht die Antennen sehen, die da meterlang aus dem Kopf ihrer Mutter ragten?
Selbst der Hund, ein riesiger, altersmüder und vom Hof angestaubter Labrador gigantischen Ausmaßes, der zunächst routiniert ein wenig mit dem Schanz wedelt, als wir in den Hof des Wohnhauses einfahren, dann sich aber mit einem Schulterzucken auf seinen Platz verweisen lässt, um weiter im Schatten zu dösen, hätte das der Tochter seines Chefs angesehen, wenn es ihn denn interessiert hätte.
Ich armer Kerl! Alle reden in Englisch auf mich ein. Selbst der vierzehnjährige Bruder spricht fließend englisch mit mir, obwohl es für ihn eine Fremdsprache ist wie für mich. Daneben lerne ich, wenn kurzzeitig familieninterne Dinge geklärt werden, eine neue Sprache kennen. Afrikaans. Bisher kannte ich diese Sprache vor allem, weil sie, wenn an einem Computer eine Sprache auszuwählen ist, die erste in der Liste angebotener Sprachen ist. Klingt wie holländisch, ist aber kein holländisch. Insbesondere die doppelte Verneinung wirkt auf mich fremd. „Ek kann nie glo nie“, „ich kann nicht glauben nicht“. Aber in meiner Muttersprache sind Gabeln weiblich und Löffel männlich. Das ist doch wohl noch viel absonderlicher.
Im Englischen versage ich total. „Can you lend me the butter please?” Klar kann ich die Butter rüberreichen. Und zusätzlich quittiere ich die Transaktion mit einem freundlichen „please“. Das allerdings ruft ein kleines Stirnrunzeln auf dem Gesicht des Butterfragers hervor. Statt des angebrachten „pleasure“ benutze ich „please“, das Wort, mit dem etwas erbeten wird. Aber was, bitte schön, will er denn haben, der komische Deutsche? Ja, was kann ich denn dafür? Für mich gibt’s beide Male das gleiche Wort: bitte.
Nach dem gemeinsamen Mal wird Tania von ihrer Mutter gebeten, in der Küche bei der Milk Tart zu helfen. Folgsam weicht sie erstmals seit vierzehn Stunden von meiner Seite. Den Stapel Teller auf den Händen balancierend, verschwindet sie in der Küche. Mir klingen die Ohren, kaum dass sie außer Sichtweite ist.
Ich sitze mit ihrem Vater im Schatten. Eine strahlende Sonne, strahlend wie ich noch nie eine Sonne gesehen habe, brennt vom Himmel. Wir aber müssen uns, wie der staubige Labrador, der sich im Übrigen seit unserer Ankunft noch keinen Millimeter von seinem Platz bewegt hat, im Schatten verkriechen. Viele Sonnenbrände später werde auch ich eingesehen haben, dass der Platz im Schatten der einzig vernünftige ist.
Männer reden miteinander. Deutschland, Berlin, Osten, Westen, Mauer, Mauerfall, großes Ding. Dann ergibt sich für den freundlichen, neugierigen Psychologen, der mir gegenüber sitzt, eine völlig neue Erkenntnis. Die im Osten haben die Mauer gebaut! Für ihn war immer klar gewesen, dass die Westberliner und die Westdeutschen die Mauer gebaut haben, um sich vor Angriffen von den wilden Horden im Osten zu schützen. Jetzt, wo ich das höre, klingt es für mich auch logischer. Ach, das beantwortet einige Fragen, die sich ihm zuvor in der Angelegenheit gestellt hatten.
Tania hat wohl genug bei der Milk Tart geholfen und gesellt sich zu uns. Sie hat schon mehr als ausreichend von Ost und West und Mauer erfahren dürfen. Einmal erzählte sie, dass sie als vierjähriges Mädchen jeden Abend mit gefalteten Händen vor dem Bett kniete. In das Gebet schloss sie aber nicht nur Mama, Papa und den Rest der Familie ein, sondern auch all die armen Menschen, die da in einem fernen Land hinter einer Mauer leben mussten und so ein trauriges Leben führten. Wir lachten uns kaputt, doppel-lol, als wir herausfanden, dass die Chancen recht gut standen, dass ich gleichzeitig hinter eben jener Mauer in Uniform mit einer Kalaschnikow über der Schulter einen Armeezaun entlang trottete, um dieses traurige Leben vor den Imperialisten auf der anderen Seite der Mauer zu beschützen.
Recht früh und ganz ohne Alkohol, dafür aber vollgestopft mit äußerst süßen Desserts wird die Versammlung vom Herrn des Hauses aufgelöst. Für den Hund ein Zeichen, sich von seinem schattigen Plätzchen zu seinem Schlafplatz zu bewegen. Ich für meinen Teil werde in das Gästezimmer eingewiesen. Während meine Liebste mir das Bettzeug vorbeibringt, ist gerade noch Zeit für einen verstohlenen Gutenachtkuss. Und schnell noch einen. Schritte trappeln über den Flur. Jetzt aber „Good night. Sleep well.“ Sie schließt die Tür hinter sich. Ich bin todmüde. Morgen geht es weiter. Die nächsten tausend Kilometer Busreise stehen an. Es geht nach Kapstadt. Das soll eine großartige Stadt sein. Meinetwegen. Ich werde dort die ganze Zeit mit meiner Allerliebsten zusammen sein. Darum geht es mir. Ich kann mein Glück kaum fassen.

Dies ist der erste von geplant vier Teilen, in denen ich von einer Zeit erzähle, in der zwei Menschen aus ähnlichem und doch unterschiedlichen Kultur- und Sozialisierungsumfeldern, meine Frau und ich, sich kennen- und lieben lernen.